Schöne Dinge aus Papier

Schöne Dinge aus Papier

Freitag, 30. Dezember 2011

Zwischendurch...

ein bisschen Verpackung mit Muße (an Weihnachten fielen die Geschenkverpackungen aufgrund der Masse nicht ganz so aufwändig aus...) 
Ich bringe es nicht über mich, diese graubraunen-Pappstreifen, die als Verstärkung in manchen Geschenkpapierrollen mit eingewickelt sind, wegzuwerfen. Ich mag diese grobe Struktur des Materials, die Farbe, und sie sind so schön groß, daraus MUSS man einfach noch etwas Schönes machen. Für die kleinen Wachstuch-Schürzen, die sich so schlecht in normales Geschenkpapier einwickeln ließen, habe ich Maxi-Umschläge gebastelt (ca. 22 cm x 25 cm) und sparsam verziert. 
Noch weiß ich die Namen der beiden kleinen Mädchen gar nicht, die die Schürzchen bekommen (bzw. einen darf ich nicht verraten), die könnte man noch auf die Umschläge schreiben.
Eine gefaltete Blume und eine Karte für ein anderes Baby-Geschenk (für einen Jungen, wie unschwer zu erkennen ist):
Und eben hab ich gesehen, dass das Januar-Kit der papierwerkstatt schon im Shop erhältlich ist! Die schönen Holzbuchstaben von Pink Paislee sind dabei und einen Bogen mit Kalenderblattaufdruck hab ich auch schon entdeckt... Freu!

Freitag, 23. Dezember 2011

Brief vom Christkind

Heute haben wir Post vom Christkind bekommen. Natürlich hatte ich es nicht geschafft, mit den Kindern an eines der einschlägigen Postämter wie Himmelspforten oder Engelskirchen zu schreiben. Wunschzettel hatten sie aber hoffnungsvoll verfasst und mir zu treuen Händen für das liebe Christkind überreicht. Und natürlich warteten sie nun schon auf eine Antwort, vor allem Moritz vergisst ja so etwas nie, er erinnert mich ja auch sonst dankenswerterweise ständig an meine Pflichten ("Mama, hast Du den Zettel für den Ausflug schon abgegeben?!"). 

Da blieb mir gestern nacht nichts anderes übrig, als selbst eine Antwort im Namen des Christkinds zu verfassen.
Liebe Lilith, lieber Moritz,

Ihr wollt sicher wissen, wer Euch diesen Brief schreibt. Oder habt Ihr es schon erraten?
Ihr habt mir auch einen Brief geschrieben, das ist schon ein paar Tage her. Da habt Ihr mir Eure Wünsche aufgeschrieben. Bestimmt habt Ihr schon auf eine Antwort von mir gewartet. Mir haben noch eine ganze Menge anderer Kinder geschrieben und mir viele Fragen gestellt. Ich hatte ganz schön viel zu tun, all diese Briefe zu beantworten, es sollte ja kein Kind traurig sein, weil es keinen Brief von mir bekommt! Und deshalb hat es ein bisschen länger gedauert.

So, jetzt aber zu Euch. Wisst Ihr, wie oft Ihr noch schlafen müsst bis Weihnachten ist? Und warum wir Weihnachten überhaupt feiern? Das ist nämlich ganz wichtig, das vergessen viele Menschen: Weil Jesus Christus geboren ist. Er ist der Sohn von Gott, und der hat ihn auf die Welt geschickt, um den Menschen zu zeigen, dass er sie lieb hat. Und Jesus hat immer allen geholfen und niemanden ausgelacht und uns gezeigt, dass wir alle gut zueinander sein sollen. Miteinander streiten ist nicht gut.

Ihr werdet viele schöne Geschenke bekommen, ich verrate aber noch nicht, welche. Eure Eltern haben mir beim Aussuchen und Einkaufen geholfen und mir Geld gegeben. Aber wisst Ihr auch, dass es auf der Welt viele Kinder gibt, die überhaupt keine Geschenke bekommen, weil ihre Familie ganz arm sind? Die sogar Hunger haben, weil sie nicht jeden Tag genug zu essen bekommen? Und die nicht in den Kindergarten und in die Schule gehen können, weil es das bei ihnen gar nicht gibt oder es zu teuer ist. Ganz viele Kinder haben noch nie in ihrem Leben mit Playmobil gespielt und noch nie ein Buch vorgelesen bekommen. Ich finde, an diese Kinder muss man auch mal denken! Wollt Ihr diesen armen Kindern nicht ein bisschen helfen? Vielleicht könnt Ihr ja mal Eure Eltern fragen, ob Ihr nicht ein bisschen Geld schicken könnt, um diesen Kindern zu Weihnachten eine Freude zu machen. Das fände ich sehr gut. Man kann das Geld in der Kirche beim Weihnachtsgottesdienst abgeben. Ich lege Euch ein Kästchen bei, da könnt Ihr es hineintun.

So, jetzt muss ich Schluss machen, es warten noch ganz viele Briefe, die ich beantworten muss. Und die Geschenke muss ich auch noch verteilen! Aber bald kann ich mich ja ausruhen.Ich wünsche Euch ein ganz frohes Weihnachtsfest mit Euren Eltern, mit Eurem großen Bruder und mit Opa und Oma in S.!
Das Christkind


Die Kinder waren ganz zufrieden mit dieser Antwort und haben sofort ihr Geld in das kleine Faltkästchen gepackt. Ich konnte sie nur mit Mühe davon abhalten, ihre gesamte Habe hinein zu stecken. Als sie später der Nachbarin und dem Papa vom Brief erzählten, war ihnen allerdings nur noch die Passage "Ihr werdet viele schöne Geschenke bekommen" präsent...


So, fast geschafft. Die letzten Geschenke sind eingepackt, die Gänsekeulen liegen kühl. Noch ein paar Vorbereitungen für das Dessert (Vanillekipferl-Parfait mit pochierter Ananas). Dann gedanklich nochmal alles durchgehen, ob auch wirklich nichts und niemand vergessen ist, dann langsam abschalten und sich ein bisschen vorfreuen... 

Euch allen da draußen ein schönes, ruhiges und heiteres Weihnachtsfest und entspannte Tage "zwischen den Jahren"! 

Montag, 19. Dezember 2011

Nette Kleinigkeiten für liebe Menschen

(Tut mir Leid, dass das Adventskalendertürchen heute nicht gleich in der Früh aufging - wir haben den Telefonie-Anbieter gewechselt und so etwas funktioniert ja NIE reibungslos... Aber jetzt zu meinem Beitrag zum papierwerkstatt-Adventskalender:)

Dieses Jahr dachte ich wirklich, ich sei rechtzeitig dran... Aber wie es so ist - hat man lange Zeit für eine Entscheidung hat, braucht die Entscheidung auch lange.

Es ging um die Geschenke für die lieben Menschen, die sich das ganze Jahr mit Herz und Engagement, oftmals ehrenamtlich, mit den Kindern beschäftigen, ab und zu mal spontan babysitten, Teenagern mit Haustürschlüsselverlust kurzzeitig Unterschlupf gewähren, Postpakete betreuen oder unser Leben in der Nachbarschaft einfach bereichern... Es sollte kein Riesengeschenk sein (das Engagement kann man ohnehin nicht materiell aufwiegen), nur eine Kleinigkeit, die zeigt: Danke, dass Ihr auch in diesem Jahr wieder für uns da wart!

Zwar stand schon früh fest, worin ich das Ganze verpacken wollte: In nostalgischen Bonbongläsern, gefunden bei depot in verschiedenen Größen (ab 2,99 Euro). Mit dem was rein sollte, konnte ich mir ja noch Zeit lassen. Das würde ich dann auf den jeweiligen Empfänger abstimmen. Gedanklich machte ich schon mal folgende Liste:

1. Bonbons und Süßigkeiten (gern nostalgisch angehaucht, wie z.B. Muh-Muhs, Zuckerstangen, Lakritz, Baiser, selbstgemachte Pralinen oder Plätzchen...)
2. Tee und Kandisstangen
3. Schöne Kerze und Streichhölzer
4. Gästehandtuch und Gästeseife
5. Mini-Weihnachtskugeln und schöne (Kiefern-)zapfen
6. Gescrappter Notizblock (Spiralbindung) mit Bleistift
7. Risottomischung und ein Stück Parmesan
8. Kleines Taschenbuch
9. Schal / Tuch
10. Trinkschokolade / Tassenschokolade (am Löffel)

Im Prinzip eine gute Idee, offen für alles sozusagen. Man müsste nur rechtzeitig eine Entscheidung fällen und zum Einkaufen losziehen. Das habe ich dann doch bis zum letzten Wochenende herausgeschoben, weil ich auf immer noch bessere Ideen gehofft hatte. Die Strafe: Auf die Schnelle habe ich natürlich nicht genau das bekommen, was ich wollte.

Letztendlich habe ich welche bestückt mit besonderen Nudeln (Orecchietti) plus Bio-Pastagewürz bzw. Bio-Pastasauce bzw. Olivenöl im Minikanister, andere mit Ferrero Rocher und wieder andere mit selbstgebackenen Schokocookies. 

Dazu - und jetzt kommt die Scrapperin wieder ins Spiel - Geschenkanhänger mit einer kleinen Fotocollage von den Kindern (es gibt auch welche mit dem großen Kind darauf - je nach "Zielgruppe"). 
Weil's wieder mal schnell gehen musste, hab ich einfach meine Lieblingsmotive wieder aufgenommen und variiert...

Eine neue Sorte Weihnachtskarten ist auch entstanden. So stehen die Chancen gut, dass dieses Jahr wenigstens ein kleiner Kreis ein Lebenszeichen von uns erhält.

Der Teig für die Schokocookies ist schnell gemacht (wenn Nüsse und Schokolade erst einmal gehackt sind) und man hat keinen Ärger mit Ausstechen... Ich musste sie in dieser Saison schon dreimal nachbacken. Nadine hat letzte Woche eine bescrappte Pringles-Dose gezeigt - die würde perfekt zu meinen Keksen passen! Wer also eine Pringles-Vernichtungsmaschine zu Hause hat (so wie ich), kann es noch bis Weihnachten schaffen!

Hier das Rezept (ich meine, es war ursprünglich mal von Dr. Oetker, hier etwas abgewandelt):

Schoko-Cookies mit Nüssen (ca. 45 Stück)

100 g Nüsse (Pekan-, Walnüsse, geschälte Mandeln…), gehackt
75 g weiße Schokolade, gehackt
200 g Zartbitterschokolade (125 g davon gehackt, 75 g davon im Wasserbad geschmolzen)

150 g weiche Butter oder Margarine schaumig rühren, nach und nach Folgendes (zuletzt die geschmolzene Schokolade) zufügen:
2 Eier
2 P. Vanillinzucker
1 gute Prise Salz
200 g brauner Zucker (ich zerkleinere ihn portionsweise in der elektrischen Kaffeemühle, dann löst er sich schneller auf)

300 g Mehl mit
1 gestrichener TL Backpulver und
½ TL Natron mischen, unter die Butter-Schoko-Mischung rühren.

Zuletzt die gehackte Schokolade und die Nüsse unterrühren.

Mit einem EL kleine Häufchen mit Abstand auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech setzen. Bei 180 °C (160° C Heißluft) 10 min backen – wirklich nicht länger! Die Cookies sehen noch sehr weich aus, werden aber beim Erkalten fester! Unbedingt mit dem Backpapier vom Blech ziehen und erkalten lassen. Danach mit geschmolzener weißer und/oder dunkler Schokolade besprenkeln. Guten Appetit!


Morgen gibt es eine weitere Adventskalender-Überraschung bei Kerstin!

Mittwoch, 14. Dezember 2011

Jingle Bells 4ever!


Mein mittlerweile 16 Jahre alter Sohn hatte schon seit er rechnen kann (und das war sehr früh) eine Vorliebe für Listen, Statistiken und Rekorde aller Art. Ein strukturierendes Element seiner Persönlichkeit, das man beim Anblick seines Zimmers an einem beliebigen Tag nicht unbedingt vermuten würde! Das "Guinness Buch der Rekorde" stand regelmäßig auf seinem Wunschzettel für Weihnachten und wenn man wissen will, wer der reichste / größte / dickste Mensch auf Erden, die Stadt mit den meisten / wenigsten Millionären / der teuerste Hamburger aller Zeiten ist etc., kann man sich getrost an ihn wenden. Heute erstellt er mit Hingabe und Ausdauer "Finanzpläne", also wann mit welchen Einnahmen (Taschengeld, Lohn fürs Zeitungsaustragen, Geschenke) in welcher Höhe zu rechnen ist und welche geplanten Ausgaben dagegen stehen. Als er neun Jahre alt war, machte er für uns eine Top Ten Liste mit seinen Lieblingsliedern, an die muss ich immer denken, wenn es um Weihnachtslieder geht. Leider ist dieses Schriftstück nicht erhalten, aber wir können die Top 3 noch rekonstruieren (und ziehen ihn, der nun auf Rap steht, gern und oft damit auf): 

1. Jingle Bells (für immer) – stand da zu lesen
2. Numa Numa Song ("Dragostea Din Tei" - das einzige Lied in rumänischer Sprache, das es wohl je auf Platz 1 der deutschen Charts schaffte und sich 14 Wochen dort hielt, manche mögen sich erinnern, das war 2004…)
3. Die Hände zum Himmel (ein im Fußballstadion gern gesungenes Lied)
Die Lieblingslieder der Kleinen in der Adventszeit waren – wie schon im letzten Jahr – "Schneeflöckchen, Weißröckchen" und "Es ist für uns eine Zeit angekommen, die bringt uns eine große Freud". Moritz wünscht es sich oft zum Einschlafen, es verbreitet so eine kuschelige, traumhafte Winterstimmung.

Im December Daily ist es so festgehalten:
Ich habe ja leider nicht ganz so viele spezielle Weihnachtsstanzer und -stempel (ich hoffe hier sehr auf das Christkind), so dass ich auf einfache Formen zurückgreifen muss. Die Bäumchen kehren deshalb in verschiedenen Varianten im DD wieder. Hier mehrlagig aus Notenpapier (im Dezember-Kit enthalten) und aus der Einlage einer Pralinenpackung (diese weißen Puffer-Dinger - davon einfach die oberste Papierschicht vorsichtig abreißen, dann kommt so etwas wie ein Wabenmuster zum Vorschein).

Und weil bei den meisten Liedern nach der ersten Strophe textliche Aussetzer bei uns zu befürchten sind, habe ich uns dieses Jahr ein kleines Liederheft vorbereitet (natürlich aus unserer persönlichen Chartliste bestückt). In DIN A5 nicht zu klein, um auch bei Kerzenschein noch entziffert werden zu können. Hier eine gute Adresse zum kostenlosen Herunterladen von Weihnachtsliedtexten samt Noten.

Die Bäumchen sind wieder aus dem Notenpapier gemacht, das ich auf Pappe aufgeklebt und anschließend mit dem Woodgrain-Embossing-Folder geprägt habe - so bekommt es einen schönen Tiefeneffekt. Unglaublich, dass ich bis zum Wochenende bei der papierwerkstatt nicht gewusst hätte, was ich mit diesen Foldern anfangen sollte - jetzt bin ich ganz süchtig danach! Das rot beflockte Vellum habe ich kurzerhand aufgetackert (mache ich sonst auch nie) und die unschöne Rückseite mit Washi-Tape in s/w überklebt. Das Blumen-Ornament im Hintergrund ist eigentlich auch kein Weihnachtsmotiv - aber in der Not...

Das Cover hat mir dann so gut gefallen, dass ich leicht abgewandelt noch eine Karte in diesem Stil gewerkelt habe.
Das war Türchen Nummer 14 des papierwerkstatt-Adventskalenders. Freut Euch auf ein neues Türchen morgen bei Tine! Und gestern hat Mimi uns ihre Weihnachtsdeko (nicht nur in Lila) gezeigt. Ich hoffe, Euch geht noch nicht die Puste aus beim Weihnachtscountdown!

Mittwoch, 7. Dezember 2011

Nikolaus im Büro

Als ich ungefähr 12 Jahre alt war, hatte ich zusammen mit drei Freundinnen einen Überraschungs-Club. Und der ging so: Wir waren in zwei Teams aufgeteilt. Jeden Mittwoch trafen wir uns und überraschten uns. Das bedeutete, dass ein Team eine Überraschung für das jeweils andere vorbereitete und umgekehrt. Wir versuchten uns natürlich jedes Mal gegenseitig zu übertrumpfen und von Mal zu Mal noch origineller zu werden. Das war aber sehr anstrengend und der Club löste sich irgendwann auf. Das nur zum Hintergrund – noch heute liebe ich Überraschungen!

Daher meldete ich mich auch spontan beim papierwerkstatt-Adventskalender für das Thema Nikolaus. Mir schwebte mir vor, ein supertolles Nikolaushäuschen zu entwerfen, mit dem ich meine Kolleginnen und Kollegen bei der Arbeit überraschen wollte, heimlich versteht sich. Das Häuschen sollte so konzipiert sein, dass es Platz für einen kleinen Schoko-Nikolaus bot, frei und leicht aufstellbar war und – das wäre meine Optimalvorstellung gewesen – eine kleine Reisigrute enthielt. Auf den ersten Blick sollte der Empfänger die freundlichen Worte „Gruß vom Nikolaus“ lesen. In einem weiteren Schritt, beim erwartungsvollen Öffnen des Hauses, würde ihn dann neben der Schokolade die Zeile „Und immer schön brav sein!“, evtl. auf einem Tag untergebracht, in humorvoller Weise mahnen.

Ich stellte mir vor, wie ich am Abend des fünften Dezember noch einmal nach Dienstschluss die 30 km ins Büro fahren würde, um die Nikolaushäuschen wirklich unbeobachtet auf den Schreibtischen verteilen zu können. Oder am 6. Dezember extra früher aufstehen würde, um in aller Herrgottsfrühe Nikolaus zu spielen. Diese Möglichkeit schied aber aus, da der stellvertretende Generalsekretär, der sein Büro ebenfalls auf „unserem“ Stock hat und zur Reihe der zu Beschenkenden gehört, meist schon vor 7 Uhr an seinem Arbeitsplatz sitzt. Das war mir dann doch zu früh.

Auch über die Reisigruten zerbrach ich mir den Kopf. Woraus sind Nikolausruten traditionell – ist es Buchenreisig? Haselnuss? Auf den Spaziergängen mit den Kindern betrachtete ich alle Bäume unter dem Aspekt, ob die Zweige wohl zum Binden der Mini-Ruten geeignet wären. Zu groß durften die einzelnen Ästlein natürlich nicht sein. Birke zum Beispiel schied gleich aus – zu schlapp. Tannenzweige wären natürlich eine Alternative, die gibt’s gerade überall, gefielen mir aber nicht und hatten auch nicht die gleiche Botschaft.

Mit dem Häuschen lief es besser, mein Mann begutachtete meine ersten Prototypen und brachte sich mit Verbesserungsvorschlägen ein. Ich freute mich über sein Interesse, machte es aber doch anders.

Am Morgen des 1. Dezember wurde ich jedoch jäh aus meinen Planungen gerissen. Ich saß schon gut eine Stunde im Büro als ich meine Chefin hinter einer Kollegin die Treppe hochstürmen hörte mit den Worten „Ich folge Ihnen unauffällig!“. Und da stand sie auch schon in meinem Zimmer, stellte einen Schoko-Nikolaus auf meinem Tisch ab und verabschiedete sich. Ich glaube, sie sagte noch etwas wie „Bevor es dann doch zu spät ist…“, genau hab ich es nicht verstanden. Ich war wie gelähmt. Ein ganzer Eimer Seifenblasen war gerade zerplatzt.

Während ich mich von meinem Schock erholte, dachte ich über Folgendes nach: Okay, meine Chefin ist ihrer Zeit meist einen Schritt voraus. Sonst wäre sie ja wohl auch keine Chefin. Und deswegen kann man über ihre Terminwahl auch nicht streiten, die wird sicher ihren Sinn haben. (Immerhin konnte ich dank ihrer Weitsicht nun meinen Beitrag in aller Ruhe vorbereiten.)

Und dass sie – obwohl sie von Termin zu Termin eilt, immer neue Ideen im Kopf bewegt, mit lauter wichtigen Entscheidungsträgern spricht - noch die Feste der kleinen Leute im Blick hat – das macht sie doch auf jeden Fall sehr sympathisch. Solche Gesten zählen.

Auch die Art und Weise Ihrer Aktion hatte etwas herrlich Pragmatisches, durch und durch Aufgeklärtes: Wozu Heimlichkeiten? Das geht doch auch am helllichten Tag und bei Anwesenheit aller! In Zeiten von Facebook & Co. hat auch ein Nikolaus nichts mehr zu verbergen...

Das Beste aber meiner Meinung nach: Damit auch wirklich allen klar wurde, wer hier am Werk war und um eventuellen Missverständnissen vorzubeugen, hatte sie zur Sicherheit die bekannten gelben Klebezettel (in Streifen geschnitten) auf ihren Nikoläusen angebracht. Mit Gruß und Diktatzeichen, ohne überflüssiges Chi-chi. Aber seht selbst…
Und so sieht es in meinem December Daily aus:
Die Geschichte versteckt sich hier:
Auch wenn es nun nix wurde mit meinen Nikolaushäuschen – der Überraschungseffekt war ja irgendwie dahin - war ich ganz und gar nicht traurig. Das Leben steckt voller Überraschungen – und die besten davon kann man nicht planen! Die schönsten Geschichten schreibt das Leben einfach selbst…

Lasst Euch morgen von Bella überraschen - ich bin sicher, sie hat wieder Zauberhaftes vorbereitet!

Dienstag, 6. Dezember 2011

Wenn ich aufgestanden bin...

lauf ich schnell zum Teller hin... Schaut mal schnell bei Tine vorbei - da gibt es heute was Leckeres! Ich hab heute nur ein Bildchen für Euch. Eine Geschichte dazu und mehr gibt es morgen... Hoffentlich seid auch Ihr vom Nikolaus überrascht worden! Ich wünsch Euch einen wunderschönen Nikolaustag!

Montag, 5. Dezember 2011

Zwischendurch mal was anderes...

Nach einer Idee der papierwerkstatt sind mitten im Adventstrubel (am Wochenende war Weihnachtsmarkt in unserer Stadt) diese beiden Karten entstanden. Eine ist für den Abschied einer Kollegin in den Mutterschutz gedacht, die andere als Karte zur Geburt - beide Male sind Mädchen im Anmarsch, wie man unschwer an der Farbkombination erkennt. Die "Christbaumkugeln" passen als verspieltes Element nicht nur auf Weihnachtskarten, ich mag sie auch auf diesen Karten sehr gern.

Das Innenleben hab ich vergessen zu fotografieren, es besteht aus mehreren Lagen einfarbiger Papiere, geprägtem Whitewash Cardstock und Vellum, oben einfach mit einer Öse zusammengenietet. Die Seiten lassen sich noch gut zum Beschreiben auseinanderschieben. Die Kordeln sind durch das Ösenloch gesteckt und verknotet.

Donnerstag, 1. Dezember 2011

Von einer, die auszog, den Stern zu suchen (Teil 2)

Wer den letzten Post durchgehalten, für den folgt nun endlich die Anleitung (für alle anderen auch). Ihr braucht in jedem Fall Zirkel und Geodreieck. Wer eine Stern-Stanzform besitzt, kann gleich ans Ende des Posts springen.
Wie man ein Fünfeck sauber hinkriegt, zeigt GBCE12 auf Youtube (Suchfrage "Konstruktion Fünfeck", dauert 2:14 min). Zum Ausdrucken und immer wieder Nachlesen ist diese Wikipedia-Seite gut.

Es geht sogar noch ein bisschen einfacher: Einen Kreis mit einem beliebigen Radius zeichnen. Die Kantenlänge des Fünfecks beträgt ca. das 1,2-fache des Radius (nur eine Faustformel). Oder man nutzt den Fünfeck-Rechner zur Berechnung der Kantenlänge. Der kleine Stern zum Beispiel, den ich für den Adventskranz und das December Daily benutzt habe, hat einen Radius von 3,2 cm (im Feld Umkreisradius eingeben), so kommt man auf die Kantenlänge von 3,762 cm. Die Kantenlänge trägt man mit dem Zirkel auf der Kreislinie ab und hat damit den Kreis in fünf gleiche Abschnitte unterteilt. Die Schnittpunkte muss man nur noch verbinden – fertig ist das Fünfeck!

Also, hat man das Fünfeck konstruiert (einmal konstruieren, dann als Schablone verwenden), ist alles nur noch halb so schlimm. (Die Maße auf dem Bild sind nach der Faustformel errechnet).
Von jeder Spitze das Lot auf die gegenüberliegende Seite fällen. Das sind unsere späteren Falzlinien. Die Falzlinien treffen sich alle im Kreismittelpunkt.
    Einen zweiten, kleineren Kreis vom Kreismittelpunkt einzeichnen.
Von jeder Fünfeck-Spitze jeweils eine Linie zu den Schnittpunkten links und rechts auf dem Innenkreis zeichnen. Damit sind die Sternspitzen fertig.
Entlang der Fünfeck-Linien ausschneiden, die Innenlinien falzen. Die schraffierten Flächen abschneiden. Die anderen Überstände sind unsere Klebelaschen. Diese noch falzen. Das sieht am lebenden Objekt dann so aus:
Jetzt abwechselnd Berg- und Talfalten bilden (zur Spitze führt immer eine Bergfalte), so dass die Sternhälfte schön dreidimensional wird. Hier einmal von innen, einmal von außen gesehen:
Die beiden Sternhälften aufeinanderlegen. Es trifft immer eine Klebelasche auf einer Kante ohne Klebelasche. So liegen die Hälften dann schön dicht beieinander.
Wer möchte, bringt jetzt noch eine Aufhängung ein, dann festkleben. Ich habe mit doppelseitigem Klebeband gearbeitet, anderer schnell trocknender Kleber (z.B. UHU Kraft) geht aber auch. Wenn man die Aufhängung vorher vergessen hat, macht das auch nichts - einfach ein kleines Eyelet in eine Spitze setzen.

Nicht gerade im Handumdrehen fertig, aber die Mühe war er mir wert, echt.
Jetzt hab ich einen persönlichen Weihnachtsstern mit Geschichte. Fast ein bisschen wie vorgezogenes Weihnachten für einen Scrapper. Aus den erwähnten Gründen muss mein Stern jetzt für (fast) alles in meiner Weihnachtsdeko herhalten, sorry...

Wer eine Stern-Stanzschablone besitzt - ich leider nicht - der hat es wahrscheinlich etwas einfacher: Ausgestanzten Stern einfach als Schablone auf das gewünschte Papier auflegen, Klebelaschen dazu zeichnen, Rest siehe oben. Müsste doch funktionieren. Konnte ich aber nicht nachprüfen.

Wenn man selbst konstruiert, ist man allerdings flexibler und kann die Größe des Sterns und die Form der Sternspitzen (über die Wahl des Innenkreises) variieren.

Hier noch eine tolle Idee für Sterne ohne Klebelaschen: ein Sternenkranz aus PP-Resten. Ist der nicht süß?

P.S. Habt Ihr durchgehalten? Würde mich interessieren, ob Ihr es mal versucht habt und mit der Anleitung zurechtkamt - und natürlich wie Eure Sterne aussehen! Ich verlinke Eure Sterne dann in einem Post (wenn ich das hinkriege...). Und auch wenn's weh tut - hättet Ihr schneller eine Anleitung aus der Schublade ziehen können?

Edit:
Tschenny hat den Kampf mit dem Zirkel gewonnen und gleich mehrere Sterne geschafft (schon gestern) - das Ergebnis kann sich sehen lassen!